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Die Schweizer Fahrradindustrie konnte nicht an die Erfolge der letzten beiden Jahre anknüpfen. Die Umsätze im Schweizer Fahrradhandel sind stark zurückgegangen, liegen aber immer noch über dem Niveau vor der Pandemie und die Aussichten sind sehr gut.
Der Schweizer Fahrradexperte Urs Rosenbaum erklärte, dass die Fahrradindustrie zwar bis 2023 unter schwierigen Bedingungen arbeiten muss, langfristig aber auf Erfolgskurs sei. Die professionelle Agentur Dynamot hat die Importstatistik von Velohandel im kürzlich vom Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit veröffentlichten Marktbulletin 2023 ausgewertet. Er beschrieb eine ähnliche Achterbahnfahrt mit Deutschland: Nur etwa 50 bis 70 Prozent der regulären Nachfrage aus wichtigen Produktionsländern werde im ersten Halbjahr 2022 in Deutschland eintreffen. Im Hochfrühjahr habe es zunächst einen Mangel an Fahrrädern mit und ohne Motor gegeben Jahreszeit. Umsatzentwicklung im Schweizer Fachhandel seit 2014.
Verbrauchervertrauen schleppend
Erschwert wird die Situation für den professionellen Handel durch die Kaufzurückhaltung der Schweizer Bevölkerung aufgrund des Ukraine-Krieges, drohender Energieknappheit und steigender Lebenshaltungskosten. Dadurch sinken die Verkäufe von Fahrrädern und E-Bikes im Jahr 2022 auf rund 448.000 Einheiten. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2020 stiegen die Verkäufe um fast 200.000 Fahrzeuge. Beeinflusst davon sank das Handelsvolumen mit Fahrrädern im Vergleich zum Vorjahr um rund 10 Prozent auf 2,05 Milliarden Franken. Das ist deutlich weniger als in den beiden Vorjahren, aber immer noch höher als der Schweizer Fahrradhandel in allen Jahren vor der Corona-Pandemie.
Enttäuscht 2023
Da Anfang 2023 noch viele Räder ausgeliefert werden, startete die Branche mit vollen Lagern ins neue Jahr. Die Zahl ist hoch, da einige Bestellungen für die Produktion 2022 noch ausgeliefert werden. Dadurch füllte sich der Campingplatz schnell. Leider ging die Nachfrage in diesem Frühjahr erneut zurück, da das kühle, nasse Wetter bis Mitte Mai die Lust am Radfahren deutlich verringerte. Infolgedessen dürfte das Geschäft in der Fahrradbranche im Jahr 2023 unter dem Wert von 2019 liegen, dem Vor-COVID-19-Boom der Fahrrad- und E-Bike-Nachfrage.
Der E-Bike-Markt hat das Potenzial, sich zu verdoppeln
Langfristig geht Dynamot davon aus, dass sich die Fahrradbranche mit einem deutlichen Anstieg des Radverkehrs auf einem positiven Weg befindet. Das zeigt Dynamot in seiner Studie zum Verkehrsaufkommen an Mobil-Zählpunkten in der Schweiz. Darüber hinaus ist das Marktpotenzial noch nicht ausgeschöpft. Gemäss Mikrozensus wird im Jahr 2021 jeder fünfte Haushalt in der Schweiz ein Elektrofahrrad besitzen. Vorausgesetzt, dass E-Bikes weiterhin ein Fortbewegungsmittel für Alltag und Freizeit bleiben, wird es genauso viele E-Bike-Käufe geben wie bisher in den nächsten Jahren gewesen sein. Schweizer Haushalte besitzen mehr als doppelt so häufig andere gängige Verkehrsmittel (Fahrrad, Bus- oder Bahnticket, Auto).